In Staupitz wieder Rechtsrock-Konzert – Innenminister informiert auf Anfrage

Aus Berlin, Bremen und Baden-Württemberg kamen in der Szene bekannte Rechtsrock-Bands nach Staupitz. Über diese Veranstaltung hat der sächsische Innenminister Armin Schuster (CDU) auf eine Kleine Anfrage der Landtagsabgeordneten Kerstin Köditz (Linke) informiert.

Im ehemaligen Gasthof in Staupitz fand am 30. September wieder ein Rechtsrock-Konzert statt, zu dem 200 bis 250 Besucher kamen. Dies teilte jetzt der sächsische Innenminister Armin Schuster (CDU) auf eine Kleine Anfrage der Landtagsabgeordneten Kerstin Köditz (Linke) mit. Sie wollte wissen, was der Regierung an rechtsextremistischen Aktivitäten im September diesen Jahres bekannt sei. Der ehemalige Gasthof in Staupitz spielt eine wichtige Rolle in der bundesweit vernetzten, rechtsextremistischen Musikszene. Bis zu zehn Konzerte sind dort pro Jahr behördlich genehmigt, sofern Auflagen eingehalten werden. Bislang traten dort 187 Bands auf. Am 30. September spielten in Staupitz die Gruppen „Berlin Breed“ aus Brandenburg, „Noie Werte“ (Baden-Württemberg) und „Endstufe“ (Bremen), wie Schuster jetzt in seiner Antwort ausführte. Die Gruppe „Berlin Breed“ spielte eine wichtige Rolle bei den Hammerskins, einer weltweiten, konspirativ organisierten neonazistischen Kaderorganisation. Zu ihren Titeln zählen „Das Lied vom Hasse“, „Rote Pest“ oder „Freikorps ran!“ Die Rechtsrock-Band „Noie Werte“ wurde 1987 in Stuttgart gegründet und zählt zu den ältesten Bands der Szene. Die terroristische Vereinigung „Nationalsozialistischer Untergrund“ nutzte 2001 zwei Lieder dieser Band für ihre Bekennervideos. Einige Tonträger der bereits seit 40 Jahren aktiven Band „Endstufe“ wurden aufgrund ihres volksverhetzenden Inhalts indiziert und beschlagnahmt. Eine ihrer Singles trägt den Titel „Deutschland, wir stehen zu Dir – tätowiert, kahl, brutal“. Die mehrfach umbesetzte Band spielt in der Bremer Neonazi-Szene eine wichtige Rolle. Der Politikwissenschaftler Steven Hummel hatte jüngst mit rund 30 Interessierten in der Volkshochschule Torgau diskutiert. Er hat sich ausgiebig mit Rechtsrock und speziell mit dem Veranstaltungsort Staupitz beschäftigt.